Chiropraktik ist eine Behandlungsform aus der Gruppe der manuellen Therapien, d. h. sowohl Untersuchung als auch Behandlung werden mit den Händen ausgeführt.
Der Chiropraktiker arbeitet in der Regel hauptsächlich an den Gelenken und korrigiert durch gezielte Druck- und Schiebetechniken Fehlstellungen und löst Blockaden.
In der Physiotherapie konzentriert sich der Therapeut meist auf die Muskulatur und das Bindegewebe.
Verspannungen und Verklebungen werden hier durch Massagetechniken, Mobilisation und Dehnen behandelt.
Selbstverständlich ist es sinnvoll, beide Therapieformen miteinander zu kombinieren.
1. Herangehensweise
Der gesamte Bewegungsapparat und damit alle Gelenke werden untersucht und gegebenenfalls behandelt. Die Absicht liegt dabei nicht nur in einer Beseitigung von akuten lokalen Schmerzen, sondern auch in der Herbeiführung einer besseren Körperhaltung, entspannter Muskulatur und eines ruhig arbeitenden Nervensystems.
Folgen sind:
2. Technik
Die Techniken der Amerikanischen Chiropraktik sollten - richtig ausgeführt - schmerzfrei sein.
Anamnese - Gespräch
Im ausführlichen Gespräch mit dem Patienten werden aktuelle Beschwerden und Krankengeschichte eingehend besprochen. Bilder (Röntgen, CT, MRT), ärztliche Befunde und OP-Berichte sollten mitgebracht werden.
Je mehr Informationen der Behandler bekommt, desto besser sind die Möglichkeiten, eine realistische Prognose zum Behandlungserfolg zu machen.
Untersuchung
Die Untersuchung findet in der Regel auf einer Behandlungsliege in liegender Position statt.
Der Patient muss sich nicht entkleiden. Hose und T-Shirt o. Ä. stören den Behandlungsablauf nicht.
Die Wirbelsäule und die Extremitätengelenke werden mit den Händen abgetastet und auf Fehlstellungen, Bewegungseinschränkungen und Blockaden untersucht.
Behandlung
Vorliegende Fehlstellungen werden korrigiert und Blockaden werden gelöst.
Das geschieht in den meisten Fällen mit einem kurzen Druck. Dabei sollten keine Schmerzen auftreten! Wenn während der Behandlung Schmerzen auftreten, dann sollte der Patient darauf aufmerksam machen. Der Behandler wird dann versuchen, eine alternative Technik anzuwenden.
Während der Behandlung sind manchmal Knackgeräusche hörbar. Diese Geräusche werden verursacht durch das Lösen von Verklebungen in der Muskulatur und im Bindegewebe und durch den Bandapparat. Dabei entstehen keine Schäden an den Gelenken!
Nach der Behandlung
...ist Schonung wichtig. Ein gerade korrigiertes Gelenk kann anfangs "zurückspringen" in die altgewohnte Position und braucht Zeit, um sich zu "stabilisieren". Hier ist die Mitarbeit der Patienten wichtig!
Das heißt:
Möglichst wenig körperliche Belastung während der ersten 3 Tage nach jeder Behandlung! Also:
Wie schnell eine Besserung der Beschwerden eintritt, hängt meist davon ab, wie lange diese bereits angehalten haben.
Nach 1 Woche werden bei einer Nachuntersuchung erneut die Wirbelsäule und andere Gelenke abgetastet und behandelt. Ob weitere Termine notwendig sind, wird dann ebenfalls besprochen.
Nebenwirkungen
Unmittelbar nach der 1. Behandlung kann ein Sekunden bis wenige Minuten anhaltendes, leichtes Benommenheitsgefühl auftreten.
Einige Stunden nach der 1. Behandlung entwickelt sich bei manchen Patienten ein "Muskelkater", wie man ihn auch nach einer Massage erleben kann. Dies ist eine Folge des Anpassungsprozesses, den der Körper durchlaufen muss und ist kein Grund zu Sorge. Nach 2-3 Tagen verschwindet dieser Muskelkater von selbst. Warme Bäder und Spaziergänge können dies beschleunigen.
Manche Patienten fühlen sich nach dem 1. Termin müde und erschöpft.
Das ist ein gutes Zeichen: der Körper bittet um die Erholung, die ihm zusteht. Man sollte ihm diese Erholung gönnen.